K.R., Multiple Sklerose, 08/2020
August 2020
Kathleen Royston wird seit Ende 2017 mit dem Coimbraprotokoll auf Grund von Multipler Sklerose behandelt. Hier teilt sie ihre bisherigen Erfahrungen:
“Ich bin eine 40-jährige Frau, seit 7 Jahren Mutter einer Tochter. Meine ersten Symptome begannen wohl schon sehr viel vor 2003, vielleicht schon als Teenager mit elender Müdigkeit, dass ich die Schule schwänzen musste.
2003 fielen mir die ersten deutlichen Zeichen auf, Kribbeln in Händen und Füssen, eine immer ausgeprägtere Fatigue, die mein Leben sehr einschränkte. Muskelschwäche, Verlust der Beinkraft, Koordinationsschwierigkeiten, Taubheitsgefühl und sehr viel Angst.
2011 kam mit der Sehnerventzündung die Diagnose Multiple Sklerose, einige Läsionen waren bereits im Hirn und Rückenmark vorhanden. Trotz Copaxone und später Gilenya weitere Jahre mit Schüben und Hoffnungslosigkeit. Meine MS galt als sehr aktiv, im Befund zählte man über 100 Läsionen. Totale Verzweiflung, Angst bis Panik um die Zukunft bestimmten mein Leben.
Ende 2017 kam ein Symptom dazu, ein drohendes Gefühl die Augenbilder rechts und links nicht mehr zusammen zu kriegen. Als ob mein Hirn langsam vergisst wie das geht. Die Angst nagte an mir: Werde ich erblinden?
Trotz Diagnose ließ ich mir den Wunsch nach einem Kind nicht nehmen. Mein Alltag musste jedoch gut organisiert sein mit Hilfe der Großeltern und meines Mannes, der kochte und putzte. Mir fehlte oft die Energie für alles und ich litt zu Zeiten auch sehr daran, dass ich nicht die Mutter sein konnte, die ich sein wollte. Ich versuchte in dieser Zeit sehr viel mit Naturheilkunde, Ernährung etc.
Meine Rettung kam jedoch erst mit dem Coimbra Protokoll. Durch einen glücklichen Zufall erfuhr ich davon, nach langem Recherchieren und Austausch entschied ich mich dafür. Was hatte ich zu verlieren? Frau Dr. Beatrix Schweiger nahm mir beim Erstkontakt alle Befürchtungen und ich schwebte förmlich aus der Praxis. Ich war so glücklich eine sinnvolle Alternative gefunden zu haben!
Ich bin Ende 2017 eingestiegen, ohne nochmal ein aktuelles MRT Bild machen zu lassen. Das letzte MRT war 2015. Das Medikament Gilenya habe ich zeitgleich aufgehört. Seither ist viel passiert: Ich merkte eine sofortige Verbesserung meiner Fatigue und Stimmung, als ob ich das ganze Wochenende Sonne getankt hätte. In dieser Zeit habe ich lange gebraucht, einen klugen Umgang mit so viel neu gewonnener Energie zu lernen. Sich Ruhe gönnen und Auszeiten nehmen ist sehr wichtig, besonders zu Beginn des Coimbra Protokolls, während die Erkrankung noch aktiv ist.
Nach einigen Monaten und der ersten Dosiserhöhung flackerten auch wieder alte Symptome auf, aber die Verschlechterungen waren nie so schlimm wie zu Beginn des CPs. Man braucht keine Angst vor diesen gefühlten Rückfällen zu haben. Ich hatte mich einfach auch durch das Vitamin D an einen anderen, besseren Zustand gewöhnt und musste lernen, auch mit den schlechteren Tagen umzugehen, nicht zu verzweifeln, oder das Ganze in Frage zu stellen. Der Körper braucht viel Zeit und Ruhe im Umstellungs- und Reparaturprozess.
Es kamen immer wieder gute Phasen. Ich konnte nach einiger Zeit die Dosis wieder etwas senken, und 2 Jahre später, nochmal etwas reduzieren. Es waren 2 Jahre der Dosisfindung. In dieser Zeit habe ich mich immer sehr gut betreut gefühlt, die Blutwerte werden regelmässig kontrolliert, so dass man nichts verpassen kann.
Ein Jahr nach dem Start des Coimbra Protokolls im 2018 machte ich ein weiteres MRT ohne Kontrastmittel und es waren ein paar neue Läsionen zu sehen. Zuerst war da die grosse Enttäuschung, dass die Therapie vielleicht doch nicht funktioniert, doch ich gab nicht auf, im Wissen, dass es Zeit braucht und diese neuen Läsionen auch vor dem Coimbra Start hätten sein können. Ich blieb dabei und wollte bis zum nächsten MRT abwarten um mir ein Urteil zu fällen.
Es geht mir so gut wie noch nie. Eigentlich geht es mir sehr viel besser als je in meinem Leben. Ich habe mich damals, vor dem CP, der Krankheit wegen aus Schutz viel zurückgezogen, alles wurde mir schnell zu viel. Jetzt, mit dem CP, lebe ich ein sehr viel aktiveres, lebendigeres und fröhlicheres Leben! Mein Körper bekommt heute alles, was er braucht, fühlt sich sehr viel gesunder und stärker an.
Ich kann wieder ein normales Leben führen, habe viel Energie für meine lebhafte Tochter. Ich kann Dinge unternehmen, ohne dass ich den Tag weise einteilen muss, damit ich den Mittagsschlaf reinkriegen kann. Der Mittagsschlaf ist jetzt nicht mehr ein MUSS, sondern einfach NICE TO HAVE. Ich kann mich unter die Menschen mischen und Gespräche mitverfolgen. Ich kann arbeiten und abends noch in an einer langen Sitzung teilnehmen und mitdiskutieren. Ich kann jetzt die Mutter sein, die ich sein will, mit genügend Energie auch für Mann und Haushalt und Arbeitsstelle. Wow! Das wäre vor 2 Jahren nicht vorstellbar gewesen. dank dem Coimbra Protokoll mache ich wieder viel Sport und habe mir ein gutes Level an Fitness erschaffen. Ich bin fitter als viele meiner Freunde.
Eine wichtige Errungenschaft für mich ist auch, dass ich in diesen zwei Jahren intensiv an meinen Ängsten gearbeitet habe. Methoden gefunden habe, die mir helfen mein Stresslevel in Schach zu halten. Stress ist das Gift NR. 1 und ich kann es allen nur sehr ans Herz legen, sich gut damit auseinanderzusetzen, die eigenen Stresstrigger zu kennen und zu vermeiden! Psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn nötig.
Im August 2020 habe ich dann ein weiteres MRT Bild machen lassen und siehe da, keine weiteren Läsionen, keine Aktivität „Stable disease“. Das heisst, auch die neuen Läsionen, die 2018 noch zu sehen waren, waren verschwunden! Die Neurologin sprach voller Mitfreude von Remission!
Ich bin unendlich dankbar für das Coimbra Protokoll und für alle, die sich unermüdlich dafür einsetzen. Mein Leben hat sich so wunderbar geändert und ich lebe jetzt ein Leben voller Freude und Energie, ohne Angst vor dem nächsten Schub.
Das Coimbra Protokoll hat wirklich mein Leben gerettet.
Danke Dr. Cicero Coimbra. Danke Dr. Beatrix Schweiger für die unglaublich gute Begleitung in diesem Prozess!
Danke! Danke! Danke!