Ulrike K., Multiple Sklerose, 12/2018
Ulrike K. berichtet von ihren Erfahrungen mit dem Coimbraprotokoll bei der Behandlung von primär progredienter Multiple Sklerose (PPMS):
„Nach zwei Jahren im Coimbraprotokoll wollte ich euch mal ein Resümee geben. Ich habe im Dezember 2016 mit dem Protokoll begonnen, bin aber seit März 2018 erst bei „meiner“ D3-Dosis angekommen. Zwar bin ich noch immer ganz knapp über dem unteren PTH-Referenzwert, aber nur ganz knapp.
Also: Dass meine plötzlich auftretenden starken Taubheitsgefühle von Multipler Sklerose hervorgerufen werden, wurde 2013 diagnostiziert, danach wurde schnell deutlich, dass es sich wohl um PPMS handelt, denn innerhalb eines Jahres verschlechterte sich mein Gangbild extrem und reduzierte sich meine Gehstrecke auf ca. 1 km, ohne dass ich je Schübe hatte.
Ein Jahr nach der Diagnose sahen die Symptome folgendermaßen aus: Die ganze rechte Körperseite war kraftlos, laufen konnte ich maximal 1 km, die Feinmotorik der rechten Hand wurde schlechter, die Blase war gereizt und ich hatte ganz furchtbar mit Fatique zu kämpfen.
Innerhalb des ersten Jahres im Coimbraprotokoll konnte ich meine Gehstrecke auf 2-3 km verlängern und dieses Jahr (2018) sogar auf 4-5 km. Das ist wunderschön, denn das fühlt sich fast schon wieder wie Wandern an. 🙂
Die Fatique ist völlig weg. Die Blase ist immer noch gereizt. Die Feinmotorik ist mal besser, mal nicht so gut. Zum Glück war mein Schriftbild auch vorher schon katastrophal, so fällt der Unterschied nicht auf. 😉
Mit dem Coimbraprotokoll kam ich von Anfang an super klar, ich hab mich so gefreut, eine alternative Behandlungsmöglichkeit gefunden zu haben, dass mir die Anforderungen, die das Coimbraprotokoll an uns stellt, nie was ausgemacht haben.
Neben dem Coimbraprotokoll hab ich aber auch sonst gut für mich gesorgt: Ich arbeite nach wie vor Vollzeit, aber setze mich dabei nicht mehr so unter Druck, habe die Stressmacher in meinem Leben aufgespürt und ziemlich damit aufgeräumt. Yoga, Meditation und Auszeiten (z.B. Schweigewochen) helfen mir dabei, mein Gleichgewicht zu finden.
Also trotz gelegentlicher Schwankungen (jetzt im Winter z.B. ist es wegen der Kälte mit dem Laufen schwieriger) geht es mir deutlich besser als vor dem Coimbraprotokoll. Ich wäre schon ziemlich dankbar, wenn ich den Status halten könnte, aber mein Gefühl sagt mir, da geht noch mehr …“
(Der Originalbericht erschien 12/2018 in der „Gruppe zum Coimbraprotokoll“, in der sich Patienten auf Facebook austauschen.)