Zoe G. Dillinger, Chronic Fatigue Syndrom (CFS), Hashimoto, Lyme (Borreliose) und CoInfektionen, 11/2018
Erster Bericht
Ich habe einen sehr ausführlichen Erfahrungsbericht zur Behandlung von #CFS und #Borreliose mit Hilfe des #Coimbraprotokolls zugesandt bekommen mit der Bitte um Veröffentlichung. Wem das Lesen zuviel ist, der findet eine kurze Zusammenfassung im ersten Abschnitt. Aber da es so wenig ausführliche Berichte bisher zu den genannten Erkrankungen gibt, möchte ich Euch auch die Langversion nicht vorenthalten:
„Zoe D.: Chronic Fatigue Syndrom – Lyme (Borreliose):
Seit Mai 2003 schwer an CFS Lyme (Borreliose) erkrankt.
Seit Mai 2017 im Coimbraprotokoll – 14 Monate Coimbraprotokoll
Zusammenfassung:
Ich war sehr krank. Mein Arzt hat mich als einen seiner ganz schweren Fälle von CFS bezeichnet. Das heißt, dass ich die meiste Zeit des Tages im Bett verbracht habe. Meine PEM (Post-Exertional Malaise) war auch extrem ausgeprägt, d.h. nach jeder noch so kleinen körperlichen Anstrengung litt ich mehrere Tage an wahnsinnigen Schmerzen und Schwäche, die nicht auszuhalten waren.
Heute bewege ich 3 Mal die Woche leichte Hanteln, ohne dass ich hinterher leide. Ich fahre Auto, ich mache Spaziergänge und putze meine Wohnung auch wieder. Aber ich kann noch nicht joggen etc.
Manche CFS-Erkrankte haben vielleicht milde oder moderate ME/CFS und können das bereits, was ich mir nach 1 Jahr zurückerobert habe.
Ausführlicher Erfahrungsbericht:
Meine Diagnose: CFS – Lyme. (Ich hatte auch umfangreiche Untersuchungen, die immer wieder auf MS gedeutet haben. Zumindest habe ich das entsprechende HLA Gen dafür.)
Der Beginn meiner CFS-Erkrankung war im Mai 2003 nach einer sehr schweren Virenerkrankung/Borreliose. Nach vielen Jahren, die ich mehr oder weniger im Bett verbracht habe, mit kurzen Erholungsphasen, konnte ich im Dezember 2015 dann kaum noch Nahrung bei mir halten. Auch die Aufnahme von Flüssigkeiten wurden zunehmend schwerer. Alles in allem hatte ich kaum noch Kontrolle über meine so geschwächten Muskeln. Mir wurde zunehmend klar, dass ich, obwohl ich einen Mordskampf hinlegte und jedes Protokoll, das ich fand ausprobierte, ich dabei war diesen Kampf zu verlieren.
Obwohl ich mich seit Jahrzehnten mit allen unterschiedlichen Ernährungsformen beschäftigt habe und jeden noch so kleinen Hinweis auf eine neue Ernährungsform strikt befolgt habe, konnte ich im Dezember gerade einmal 4 Dinge tolerieren: Quinoa, Hirse, gekochtes Hähnchen und gekochter Lachs. Heute ist das für mich unvorstellbar und hört sich völlig abgehoben an. Aber es war tatsächlich so. Mein CFS-Spezialist hat mir damals erklärt, dass dies an den nicht funktionierenden Mitochondrien liegen würde und dass er dies leider öfter zum Ende hin mitansehen müsste.
Bei einem meiner letzten Praxisbesuche hat mein Hausarzt in seiner Hilflosigkeit dann vorgeschlagen, dass ich als Nächstes das Coimbraprotokoll versuchen solle. Ich habe dies erstmal strikt abgelehnt und ihm gesagt, dass ich schon so viel Hoffnung, Geld und Kraft in so viele Protokolle verwendet hatte und das ich einfach keine Lust und keine Kraft mehr hätte. Dadurch, dass mein Körper kaum noch Nahrung angenommen hatte, war ich dünn wie eine Bohnenstange, völlig ausgezehrt und laufen konnte ich nur noch ganz kleine Strecken, vom Schlafzimmer bis zur Küche. Jegliche Anstrengung hat zu extremen Inflammationen, Entzündungen und vor allem unbeschreiblichen Schmerzen geführt. Zeitweise durfte ich nicht mal ein Glas aus einem der Hängeschrank herausheben. Haare waschen, Duschen etc. wurde zur regelrechten Aufgabe.
Dann hat mich unsere älteste Tochter damit überrascht, dass sie heiraten wollte und mich gebeten, bis zu diesem Tag irgendwie durchzuhalten zu versuchen. Ich dachte damals: „Als ob dies in meiner Macht lägen würde“. Hatte ich doch die letzten 13 Jahre immer alles diszipliniert versucht. Auch Therapien, bei denen so manch einer sicherlich entsetzt den Kopf schütteln würde. Trotzdem habe ich also einen Termin bei Herrn Dr. Reichert vereinbart. Ich musste auf den Termin einige Monate warten und da es mir so schlecht ging, musste ich in dieser Zeit irgendetwas finden, was zumindest mein Überleben bis dahin garantieren konnte. Ich habe mir die Unterlagen, die ich von meiner aktiven Zeit mit Ernährungswissenschaften und Bio-Forschungen verbracht hatte, im Bett durchgearbeitet: Immer wieder hatte alles auf das Immunsystem (das ja wie jeder weiß, zu fast 80 % im Darm sitzt) gedeutet. Damals wusste ich natürlich noch nicht, dass Prof. Coimbra mit seiner Therapie auch da ansetzt. So habe ich angefangen, Colostrum LP einzunehmen, erst nur kleinste Mengen, da ich bei allem und jeden reagiert habe. Dann habe ich immer grössere Mengen und ein rein veganes Probiotika hinzugefügt. Sobald das ging, habe ich dieses in Megadosen eingenommen und danach noch „Restore your gut“ hinzugefügt. Dies alles erst einmal, ohne meine Ernährung zu verändern. Nach wie vor habe ich strengst Paleo gegessen, obwohl mir das ehrlich gesagt nie richtig geschmeckt hat. Das viele „Tier essen“ war nie ganz mein Ding. Das „böse“ Gluten hatte ich damals schon bereits fast 20 Jahre nicht mehr gegessen. Mein Mann meinte immer: Eigentlich solltest du der aller gesündeste Mensch auf dieser Welt sein. Kein Gluten, kein Alkohol, kein Zucker, nur gesunde Fette und hochdosierte Omega-Fette.
Nach ein paar Monaten war ich tatsächlich so weit, dass ich wieder mehr und mehr Nahrungsmittel vertragen konnte. Ich kann gar nicht ausdrücken, was für ein RIESENGESCHENK das damals für mich war. Endlich wieder mal eine Aprikose oder ein Stück Kuchen etc. essen. Zum Termin bei Dr. Reichert war ich also bereits soweit gestärkt, dass ich die Hin- und Rückfahrt für mehrere Stunden im Auto gut meistern konnte. Ich habe dann mit dem Coimbraprotokoll in einer eher niedrigen Dosis angefangen, da ich weiß, dass der von CFS geschwächte Körper meist erstmal nur kleine Dosen verträgt und verstoffwechselt. Ich hatte außerdem mit Beginn der Erkrankung eine Unverträglichkeit auf Chemikalien, Pharmamedizin, Parfums etc.
Ich habe also mit 40.000 i.U. begonnen und bin dann sogar auf 30.000 runter. Nebenher habe ich weiterhin meine Probiotika eingenommen. Nach 2 Monaten habe ich plötzlich gemerkt, dass ich Spannung in meinen Muskeln spüre, die schon lange nicht mehr da gewesen war. Ich war viel wacher und musste nicht mehr um 17.00 h abends ins Bett gehen, um dann halb bewusstlos die nächsten 20 Stunden im Bett still liegend zu verbringen. Zögerlich habe ich nun milchsaure Säfte wie Sauerkraut, Rote Beete und Kombucha eingeführt, auch dies war plötzlich kein Problem. Ich habe wieder angefangen, selbst Auto zu fahren, da ich nun wieder die Kraft in den Armen hatte, das Lenkrad zu halten.
Die Hochzeit kam und ich war zu dem Zeitpunkt bereits so sicher auf den Beinen, dass ich für ein paar Stunden hohe Schuhe getragen habe. Was für ein Gefühl – ich habe mich plötzlich wieder am Leben gefühlt. Ich hatte vorher extreme Gleichgewichtsstörungen. Einmal stand ich in unserem Bioladen und habe diese herrlichen Bio-Dinkelzöpfe bewundert. Und aus einem spontanen Gefühl 2 Stück gekauft. Zuhause habe ich eines gegessen und gedacht: „Dafür werde ich jetzt wieder extrem bezahlen mit Inflammation, Müdigkeit, Schmerzen“. Am nächsten Tag bin ich aufgewacht und nichts war passiert. Daraufhin habe ich das gleich nochmals versucht, und wieder kam keine unangenehme Nachwirkung.
Seit diesem Zeitpunkt esse ich ab und an eines der alten Getreidesorten aus Bio-Anbau wie Dinkel, Emmer oder Kamut und bis heute habe ich keinerlei Probleme (Ich war sensibel auf Gluten, hatte jedoch keine richtige Zölliakie.) Ganz im Gegenteil, seit ich das Coimbraprotokoll mache und meine Darmpflege, habe ich das Gefühl, dass ich mehr Kraft und Energie aus dem Getreide rausziehen konnte als aus der Paleo-/Fleischernährung. Über die letzten Monate habe ich meine Ernährung dahingehend umgestellt auf das, was mir wirklich schmeckt. Ich esse sehr sehr wenig Fleisch, wegen dem Coimbraprotokoll natürlich meist auch keine Milchprodukte, nur ab und zu mal ein Eis. Jede Menge Rohkost vom Blütensalat bis zu Kräutern. Dazu nun Getreide in Brot oder Kuchenform aus den alten Getreidesorten und weiterhin Quinoa, Hirse, Kartoffeln alles in Bioqualität. Das ist bei CFS sehr angebracht, weil der Körper meist auf jegliche Chemikalien oft reagiert.
Ich kann gar nicht ausdrücken, wie glücklich und vor allem wie DANKBAR ich bin, dass ich wieder essen kann, und vor allem das an was ich glaube. Ich kenne natürlich die ganze einschlägige Literatur, wie ungesund das Gluten tatsächlich ist und das wir eigentlich alle nur Beeren und Fleisch essen sollten, weil wir Jäger und Sammler waren. Für mich war dies auf die Dauer weder gesundheitsförderlich noch erfreulich.
Ich habe nun wieder zugenommen und habe mit Hantel-Training begonnen, welches ich 3 Mal die Woche mache. Ich bin nicht so fit wie ich war, bevor ich krank wurde. Aber ich bin mittlerweile auch fast 60 Jahre alt und ich bin dankbar für alles, was ich machen kann. Wir waren nun bereits 2 Mal im Urlaub und ich bin zum Teil ein paar Kilometer gelaufen. Jogging etc. geht noch nicht, aber wie gesagt, ich bin dankbar für alles, was ich zurückerhalten habe, vor allem im Ernährungsbereich. Ich habe immer schon so gerne gegessen.
Was mir auffiel war, dass die Veränderungen bei mir sehr subtil und langsam waren. Ich habe dem Coimbraprotokoll (und Herrn Dr. Reichert – ist ein toller Arzt und Heiler) sehr viel zu verdanken, wenn es bei mir auch nicht alleine gereicht hat und ich weitere Maßnahmen/Protokolle hinzufügen musste. Ich habe meine Situation so ausführlich beschrieben und bin so ausführlich auf meine fatale Ernährungssituation eingegangen für diejenigen Kranken, die fast alle Hoffnung verloren haben – und die „hungern“ und deshalb schwach deshalb sind.
Ein letzter Punkt, der mir ganz wichtig erscheint, wenn man sich zu dem Protokoll entschlossen hat, scheint mir der Glaube daran zu sein. Obwohl das Protokoll an sich schon sehr viel bewirken kann, werden die Selbstheilungskräfte um einiges stärker aktiviert, wenn der Patient, die Patientin positiv dahinterstehen, sich nicht verrückt machen lassen durch vorübergehende Symptome oder Erfahrungen anderer u.a.. Mir hat zusätzlich geholfen, mich so wenig wie möglich mit Facebook zu beschäftigen, und dafür eine ganz neue Aufgabe zu beginnen, um aus dem Gedankenkreislauf der „Krankheit“ herauszukommen und neue Impulse/Neuronen zu setzen.
Nachtrag:
Ich habe das Coimbra Protokoll im Mai 2017 begonnen. Ich hätte nicht gedacht, dass relativ „niedrige“ Vitamin D-Werte auch bereits einen Umbruch verursachen können. Tatsächlich gibt es hier in Deutschland, in der Schweiz und umliegenden Ländern wenig Wissen über #CFS, #Fibromyalgie, #Lyme, #Borreliose etc. Ich hatte alle diese Diagnosen aus den USA. Meine Schmerzen waren bereits bei einer 7 – 8 angekommen, oft einfach unerträglich und dazu konnte ich zu dieser Zeit keine Schmerzmittel vertragen. CFS ist eine dieser ganz fiesen, schwerwiegenden Erkrankungen, die kaum ein Arzt kennt. (In den USA spricht man häufig von CFS, im deutschsprachigen Raum sprechen wir mehrheitlich von #ME/CFS, siehe auch www.mecfs.de). Dies auch, weil man sich nie auf eine Stelle konzentrieren kann und es sich um eine systemische Erkrankung handelt.
Ich musste alles Mögliche machen, von umfangreicher Entgiftung auf allen Ebenen bis zur kompletten Haussanierung (Schimmel), Ernährungsumstellung etc. und trotzdem hat immer noch irgendetwas, irgendein „Schlüssel“ gefehlt. Dieser Schlüssel war das hochdosierte Vitamin D, das deshalb gut gegriffen hat, weil ich nie Pharmamittel vertragen hatte, dafür aber wirklich an meine emotionalen und physischen Schmerzgrenzen gehen musste und ich sofort „gewusst“ habe, dass Prof. Coimbras Theorie Bestand hat. Caro Knauf – ich gehöre auch zu den sogenannten „geht nicht, gibt es nicht“-Typen. Leider hat mir meine elende Selbstdisziplin bei dieser Erkrankung zu meinem Erstaunen gar nicht geholfen.
Gegen meine Überzeugung habe ich ein Training für das limbische System (ältester Teil des Gehirns, in dem der Front Cortex, Hypocampus, Hypophyse, Amygdala etc. beherbergt ist) angefangen. In diesem Programm habe ich endlich erkannt, dass meine alten Fähigkeiten/Neuronen nicht mehr reaktiviert werden können, da sie durch den Virus/Borreliose, MS oder andere schwere Krankheit ein schweres Trauma bekommen haben.
ABER durch stetiges Training ist das Gehirn in der Lage, neuen Neuronen genau das Gleiche wieder anzulernen, dazu muss aber das komplette Denken verändert werden. Krankheit und Bitterkeit muss durch Neues, Freude, Dankbarkeit ersetzt werden – ich habe mir die Forschungsarbeiten in der #Neuroplastizität gut angeschaut und es hat für mich zum ersten Mal, in dieser Form erklärt, Sinn gemacht: Das Coimbraprotokoll also, damit der Körper, das Immunsystem wieder heilen darf (und natürlich Darmpflege) und Neuroplastizität, um das limbische System, das ja auch in dieser Krankheitsspirale gefangen ist, gleichzeitig zu heilen.
Es ist keine einfache Aufgabe und richtig Arbeit, und es geht auch nicht schnell. Aber ich glaube, es ist ein Weg, um aus einer schweren Krankheit, egal wie sie nun heißt, zurück ins Leben zu finden.
Ich danke für die vielen Genesungswünsche. Das Gleiche wünsche ich allen auch. Dankbarkeit für jede noch so kleine Verbesserung, die Fähigkeit, diese auch wahrzunehmen und den Weg unbeirrt weiterzugehen, Bitterkeit durch einfache Freude ersetzen, witzige Filme anschauen und viel viel Lachen … und nebenher das Vitamin D im Körper einfach machen und wirken lassen.“
Wer sich mit Zoe oder anderen Patienten austauschen möchte, kann unserer Gruppe zum Coimbraprotokoll hier beitreten: https://www.facebook.com/groups/Coimbraprotokoll/