
Zoe G. Dillinger, Chronic Fatigue Syndrom (CFS), Hashimoto, Lyme (Borreliose) und CoInfektionen, 02/2019
Folgebericht
Heute ein Erfahrungsbericht, über den ich mich besonders freue: Im November 2018 berichtete Zoe G. Dillinger über ihren schweren Leidensweg mit CFS: https://www.facebook.com/158413717981449/posts/483093605513457/.
Jetzt teilt sie ein Update zu Ihren Behandlungserfolgen mit dem Coimbraprotokoll.
„1. Folgebericht: Chronic Fatigue Syndrom (CFS), Hashimoto, Lyme und CoInfektionen, chronische Blasenentzündung, Mastcellaktiviation, genetische Anlage am Gen HLA für MS.
Nicht viele kennen die schwere Multiorganerkrankung CFS – wie bei Multipler Sklerose gibt es verschiedene Stadien, noch dazu habe ich im Laufe der Zeit immer zusätzliche Diagnosen bekommen. Ich selbst war wohl in einem der Endstadien, da ich nur noch wenige Male am Tag aufstehen konnte. Wenn ich zu unserem Briefkasten gelaufen bin, hatte ich schlimmste Folgeerscheinungen. Ich konnte kein Glas aus einer oberen Schrankschublade holen, da ich sonst am nächsten Tag furchtbarste Schmerzen im Oberarm hatte, genauso wie Atemnot von der Anstrengung. Beim Laufen von der Küche zum Schlafzimmer musste ich meine Muskeln „locker“ lassen damit ja kein Krampf erfolgen würde, denn dies hatte immer schlimmste Folgeschmerzen und eine todesähnliche Erschöpfung zur Folge. Meine Muskeln waren atrophisch, sie bauten immer weiter ab – und eine Blasenentzündung folgte auf die nächste.
Die meisten Stunden des Tages habe ich vor mich hin dösend im Bett verbracht.
Wenn ich dann gelesen habe, dass man 5 x die Woche Sport machen sollte während der Behandlung mit dem Coimbraprotokoll, fand ich mich einfach nur schachmatt gesetzt. Ich hätte ja so gerne etwas gemacht, aber mein Körper hat mich nicht gelassen. Ich war immer sportlich und habe Balett, Yoga gemacht und täglich dazu Gewichtstraining und gejoggt – für mich war diese Erkrankung die schlimmste Bestrafung, weil sie mich zur völligen Bewegungslosigkeit verurteilt hatte. Je mehr ich meinen Körper zur Bewegung gezwungen habe, umso schlimmer wurden die Schwäche und die Schmerzen.
Seit 05/2017 werde ich mit dem Coimbraprotokoll behandelt. Stand der Dinge ist nun: 3 x Woche trainiere ich 20 min. auf dem Stepper, der Vibraplate, mache Yoga und auch Gewichtstraining mit je 5 kg für Beine habe ich begonnen. Für mich ein Riesenfortschritt. An den anderen Tagen versuche ich Waldspaziergänge zu machen und ich mache wieder die meisten Hausarbeiten selbst. Ich muss mich kaum noch hinlegen, mache es aber nach den sportlichen Übungen, um meinen Körper noch zu schonen.
Meine Therapie steht auf 3 Säulen: Die erste und wichtigste ist das Coimbraprotokoll. Sie hat mich nach einigen Monaten in die Lage versetzt die beiden anderen Therapien zufügen zu können. Als zweites kam die Neuroplastizitätstherapie und als dritte die Ernährungstherapie. Hier hatte ich die zweitgrößte Arbeit, denn neben meinen atrophischen Muskeln konnte ich im Endstadium vor dem Coimbraprotokoll nur noch 4 Dinge essen. Jedliche Rohkost hat zu schlimmsten Entzündungen geführt. In den USA, wo ich lebe, gibt es Ketogenic und Paleo ja schon ca. 20 Jahre und so habe ich ganz nach Vorschrift vorwiegend Fleisch, hochwertiges Fett und etwas Hirse zu mir genomme, Jahr ein und Jahr aus – ganz nach dem Rat all der Autoimmun Ernäherungsberater und kurzzeitig hat mir das etwas Energie gegeben, aber hat mich nicht aus dem Bett geholt. Langfristig musste ich mein Immunsystem im Darm aufbauen.
Heute besteht meine Ernährungsform vorwiegend aus veganer Rohkost und viel Kohlehydraten in Form von: Emmer, Kamut, Quinoa, Amaranth, Hanf, Reis, Kartoffeln, Mais, Linsen, Erbsen und allen Salatarten – alles bio. Ich esse alles von Spaghetti bis Kuchen.
Bei uns in den USA läuft gerade ein weiterer Prozess gegen Monsantos Glyphosat. Es gibt starke Hinweise, dass dieses Ackergift, das fast auf allem Weizen ist, auch für Autoimmunerkrankungen viel ursächlicher ist als man dachte. Deshalb lasse ich den Weizen weg, da dieser fast immer vor der Ernte mit Glyphosat behandelt wird (zu Austrocknen). Ich habe ausserdem festgestellt, das beim vielen Fleischessen Übersäuerungen stattfinden können, wenn diese nicht richtig verstoffwechselt werden, und dann einem Heilungsprozess entgegen wirken können. Das war bei mir offensichtlich der Fall, ich war vom vielen Fleisch / Tier essen total übersäuert ohne es zu wissen. Ich fühle mich vegan leichter und meine Heilung schreitet kontinuierlich voran. Dies nur für diejeningen die in den Foren immer gesagt bekommen, dass die gesündeste Ernährungsform nur die der Jäger und Sammler sei, also viel Fleisch, ich habe das viele Jahre versucht. Tatsaechlich gibt es neue archäologische Berichte, dass unsere sogenannten Vorfahren Jäger und Sammler hauptsächlich Sammlernahrung zu sich genommen hatten, da man nicht dauernd ein Tier erlegt hat. Allerdings haben sie Wildkräuter und Gemüsesorten gegessen, die sehr viel mehr pflanzliches Protein hatten. Ich versuche das alles mitzuintegrieren.
Ich habe ein so grosses Verlangen nach allen möglichen Mahlzeiten, und so einen Nachholfbedarf an Brot und Kuchen, an Linsen und Erbsen sowie Kraut (das hätte noch vor einem Jahr zu einem allergischen Schock bei mir geführt, bei den ich immer dacht, ich müsse sterben, so extrem habe ich während meiner Krankheit auf diese Nahrungsmittel reagiert). Bis jetzt klappt das ganz gut und weil ich so dankbar bin, wollte ich das hier anderen mitteilen.
Ich war wirklich so aussichtslos schwer krank, mit 1000 Symptomen und keiner Besserung in Aussicht. Die hochdosierte Vitamin D Therapie (ich kann nur verhältnismäßig kleine Dosen vertragen mit 30.000 ie / Tag) hatte eine absolute Schlüsselrolle bei mir. Ich musste zwar noch 2 weitere Therapien ergänzen, aber das wäre ohne den Anstoss, den das Vitamin D meinem Immunsystem / Muskeln gegeben hat, nicht möglich gewesen.
Ach ja: Ich habe wieder angefangen stundenweise zu arbeiten, yay – ich lebe wieder! Ich hoffe sehr, dass mein Bericht dem einen oder anderen weitere Hoffnung geben kann.
Liebe Grüße, Zoe“